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Überlegungen zur Didaktik

Dieser Text stammt von lernentrotzcorona.ch der PH Schwyz, Beat Döbeli Honegger, Werner Hartmann et al. Überarbeitung, Austrifizierung: Elke Höfler. lernentrotzcorona.ch ist ein Wiki, hier können Sie ihr Wissen einbringen und mitarbeiten.

Sorgen Sie für Strukturen!

  • Machen Sie, wie auch im Präsenzunterricht, klare Zeitangaben!
    Beispiele: Wann treffen wir uns online für einen Austausch? Bis wann muss ein Auftrag bearbeitet und abgegeben werden? Wie viel Zeit ist pro Arbeitsauftrag ungefähr einzuplanen?
  • Stellen Sie Ihre Arbeitsaufträge noch präziser als im Präsenzunterricht.
    Die Schüler/innen können nicht spontan nachfragen (ohne Ihren Mail-Eingang zu füllen) und Sie erkennen an den Blicken der Schüler/innen nicht, ob diese verstanden haben. Häufig lohnt es sich, die formale (erwartete) Struktur der Antwort anhand eines Beispiels vorzugeben oder wenigstens zu skizzieren (Länge, Form der Abgabe, Ort der Abgabe, Format der abgegebenen Datei etc.).
  • Trainieren Sie auch die Medienkompetenz der Schüler/innen, indem Sie Medienbildung betreiben!
    Wie kommuniziert man im Internet? Welche Regeln oder Vorgaben müssen bei der Bezeichnung von Dateien etc. beachtet werden? Auch hier helfen eigene Beispiele, die zeigen, was man sich vorstellt oder erwartet.

Bleiben Sie in Kontakt!

  • Pflegen Sie den Kontakt mit Ihren Schüler/innen!
    Austausch und Rückmeldungen sind immer wichtig, in Zeiten reiner Onlinelehre nicht nur auf inhaltlicher sondern auch auf persönlicher Ebene.
  • Schaffen Sie Räume zum Austausch!
    Denken Sie daran, dass Ihre Schüler/innen, keine Möglichkeit haben, Freunde/Freundinnen in der Schule zu treffen. Fordern Sie sie auf, eine Aufgabe gemeinsam zu bearbeiten (z. B. über ein gemeinsam bearbeitetes Dokument).
  • Setzen Sie nicht nur auf Textnachrichten, wie z. B. E-Mails!
    Je jünger die Kinder sind, desto wichtiger ist der persönliche Kontakt, aber auch in der Sekundarstufe ist der Kontakt (v. a. zur Peer Group) wichtig. Textmitteilungen sind sehr unpersönlich und eignen sich v. a. für inhaltliches Feedback. Man kann den Schüler/innen aber auch Audio-Feedback geben, das durch den Klang der Stimme nicht nur persönlicher ist, sondern auch den Mediennutzungsgewohnheiten der Schüler/innen (Stichwort: YouTube, WhatsApp-Sprachnachrichten) entspricht. Wussten Sie, dass man in PDFs einen Audio-Kommentar hinterlassen kann? Oder dass man in PowerPoint zu einer Folie auch einen Text sprechen kann und beides auf Knopfdruck in ein kurzes Video verwandelt wird?
  • Sprechen Sie mit Ihren Schüler/innen!
    Für andere Arten von Feedback ist ein direkter Austausch über Telefon oder andere Audio-Kanäle besser. Telefonieren (z. B. über Skype oder MS Teams Sie in regelmäßigen Abständen mit Ihren Schüler*innen (alle 1-2 Tage, zu Beginn eher häufiger).
  • Bauen Sie eine persönliche Ebene auf!
    Erkundigen Sie sich, wie es den Kindern oder Jugendlichen geht. Lernen läuft über Beziehung! Stellen Sie Fragen, wie z. B.: Wie geht es? Wie kommst du oder wie kommt ihr als Kleingruppe mit der Arbeit und Situation zurecht? Wo braucht ihr Unterstützung?
  • Geben Sie laufend Feedback zu den Arbeiten (Fortschritt, Arbeitsformen, Inhalt, Form, Korrektheit)!
  • Motivieren Sie zusätzlich!
    Machen Sie gute Beispiele für die anderen einsehbar. Schicken Sie z. B. Fotos aus Ihrem Büro, von Ihrem Haustier, aus dem Klassenzimmer.
  • Schaffen Sie Räume für den Austausch!
    Lassen Sie die Schüler/innen auch Bilder oder kurze Videos von zu Hause, beim Arbeiten etc. austauschen. Das ist gut für die Stimmung. Hierfür kann man z. B. auf der Lernplattform ein Forum anlegen, das nur für Lustiges und Nicht-Schulisches gedacht ist.
  • Binden Sie Ihre Schüler/innen aktiv ein!
    Fragen Sie Ihre Schüler/innen nach ihren Ideen, wie der Unterricht weiter gestaltet und mit welchen Tools gearbeitet werden soll. Was interessiert sie besonders?
  • Eine gute Quelle zum Einstieg in das Führen von Online-Kommunikation ist das Stufenmodell nach Gilly Salmon (z.B. zusammengefasst am LLZ der Uni Halle)

Mischen Sie die Sozialformen!

  • Sorgen Sie dafür, dass sich die Schüler/innen untereinander austauschen (z. B. Arbeitsaufträge in Kleingruppen)!
    Arbeitsaufträge in Kleingruppen (z.B. Zweiergruppen) bieten sich nun besonders an. So ergeben sich auch Kontakte unter den Schüler/innen und sie haben nicht das Gefühl, alleine zu sein.
  • Nutzen Sie die Möglichkeit des Peer Feedbacks!
    Lassen Sie die Schüler/innen sich gegenseitig ihre Aufgaben korrigieren. Das stärkt zusätzliche Kompetenzen. Auch hier gilt: Beschreiben Sie in einem Raster, worauf beim Feedback Acht gegeben werden soll. Wie gibt man Feedback (z. B. Sandwich-Methode)?

Weniger ist Mehr!

  • Setzen Sie auf die bekannten Funktionen der Lernplattform!
    Lernplattformen bieten als Basis des Unterrichts eine gewisse Sicherheit. Sie sind als Zentrale der Kommunikation, Kollaboration und Interaktion einzusetzen und bieten viel mehr als nur die Möglichkeit, Dokumente hochzuladen. Es gibt Foren, in denen gemeinsam diskutiert werden kann, es gibt Abstimmungen und die Möglichkeit kleinerer Selbstüberprüfungen.
  • Setzen Sie nicht zu viele unterschiedliche Apps/Programme ein!
    Genauso wie im Präsenzunterricht sollte beim Lernen mit digitalen Medien das Lernen im Vordergrund stehen und nicht Apps und Programme. Überlegen Sie gut, welche Werkzeuge für ihre Schüler*innen zielführend und einfach in der Handhabung sind.
  • Stimmen Sie sich mit Ihren Kolleginnen und Kollegen ab!
    Auch wenn Sie nur wenige Apps und Programme einsetzen, so kann es sein, dass Ihre Kolleginnen und Kollegen andere einsetzen. Versuchen Sie hier, eine gemeinsame Ebene zu finden, sonst fühlen sich Schüler/innen und Eltern vielleicht überfordert.
  • Bedenken Sie, dass ihre Schüler/innen zuhause häufig eine andere Umgebung nutzen!
    Sie nutzen z.B. ein anderes Betriebssystem, Tablet statt Notebook usw. Je einfacher ein Tool ist, desto eher ist es in der Regel auf verschiedenen Plattformen nutzbar. Bevorzugen Sie deshalb web-basierte Lösungen und verzichten Sie – wann immer möglich – auf die lokale Installation von Programmen.
  • Nutzen Sie Programme und Funktionen, die auf den Geräten der Schüler/innen bereits standardmäßig installiert sind!
    Das sind z.B. Textverarbeitungs-, Tabellenkalkulations-, Präsentations- und einfache Bildbearbeitungsprogramme. Auf jedem Smartphone gibt es auch die Möglichkeit der Stimmaufnahme durch einen Voice-Recorder.
  • Suchen Sie einfache, kreative Möglichkeiten!
    Im Internet finden sich Anwendungen, die auch zuhause kreativ genutzt werden können. Als Beispiel im Fremdsprachenunterricht: Die Schüler/innen verfassen kurze Texte in einer Fremdsprache und geben diese über die Spracheingabe auf Google Translate ein. Anschließend vergleichen sie das Resultat mit der Übersetzung auf Deutsch. Das trainiert auch gleichzeitig die Aussprache.

Verwenden Sie Vorhandenes!

  • Verwenden Sie analoge und digitale Medien!
    Methoden- und Medienvielfalt sind Merkmale guten Unterrichts. Das gilt nicht nur für Präsenzunterricht, sondern auch für „digitalen Unterricht“. Ihre Schüler/innen haben zuhause Zugang zu allerlei analogen Medien: Zeitungen, Reklamebeilagen, Bücher usw. Damit lassen sich viele Lernanlässe gestalten.
  • Denken Sie fächerübegreifend!
    Ein kreatives, einfach umsetzbares Beispiel geeignet auf fast allen Schulstufen: Die Schüler/innen erhalten den Auftrag, eine Verpackung im eigenen Haushalt auszuwählen und diese nach Eigenschaften wie Form der Verpackung, Handlichkeit, Textmenge, Textformulierungen, Bilder, Farben auf der Etikette usw. zu analysieren. Das Ergebnis halten sie in einer kleinen Dokumentation fest und stellen diese der ganzen Klasse zur Verfügung. Im Anschluss können ganz unterschiedliche Fragen gemeinsam besprochen und diskutiert werden: Usability von Alltagsgegenständen, Marketing bei Produkten (z. B. Farbpalette je nach Geschlecht der Zielgruppe), sprachliche Strukturen usw.
  • Fördern Sie die Sprach- und Medienkompetenz!
    Die Wahl des richtigen Kommunikationsmittels ist heute eine wichtige Kompetenz. Welches Kommunikationsmittel ist zur Übermittlung einer bestimmten Botschaft an eine bestimmte Person oder Zielgruppe geeignet? Wie muss diese sprachliche Mitteilung ausgestaltet sein? Schüler/innen könnten den Auftrag erhalten, je einer Kollegin oder einem Kollegen aus der Klasse per Telefon, per Brief, per E-Mail und per Messenger eine sinnvolle Botschaft zu übermitteln. Die Wahl des Kommunikationsmittels wird dokumentiert und begründet und anschließend die Erfahrungen ausgetauscht.
  • Schülerinnen und Schüler sind oft kreativer als man denkt!
    Sie können zum Beispiel bei der Auswahl der verwendeten Werkzeuge miteinbezogen werden. Fragen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler, ob sie Vorschläge haben für Themen, die man zusammen als nächstes bearbeiten möchte.
  • Seien Sie kreativ!
    Eine ganze Reihe von Ideen für den Unterricht mit einer Vielfalt von Medien bietet die PH Bern an: Ideensets PH Bern

Planen Sie längerfristig!

  • Planen Sie im Voraus!
    Die Schüler/innen haben mehrere Fächer in unterschiedlicher Weise abzuarbeiten. Geben Sie ihnen einen größeren Überblick, indem Sie Wochen- oder Projektpläne erstellen.
  • Stimmen Sie sich mit Ihren Kolleginnen und Kollegen ab!
    Was im Konferenzzimmer normal ist, wird im „digitalen Unterricht“ übersehen: die Abstimmung mit den Kolleginnen und Kollegen. Wer plant ein größeres Projekt? Wer hat wann eine (größere) Lernzielkontrolle oder Abgabe geplant.
  • Lernen ist nicht nur Üben!
    Im Netz finden sich unzählige Tools und Lernumgebungen für Multiple Choice Tests, Lückentexte, Zuordnungsübungen, Vokabeltrainer usw. Diese Angebote sind durchaus nützlich, fokussieren aber meist auf das Vermitteln von Fertigkeiten und Faktenwissen. Auf die Dauer wird das für ihre Schüler/innen langweilig. Vergessen Sie deshalb nicht, dass Lernen auch andere Aspekte umfasst (vgl. etwa die Taxonomie vom Bloom).
  • Denken Sie an einen Plan B!
    Viele der besonders beliebten digitalen Tools, wie Padlet, Kahoot! oder auch LearningApps, haben aufgrund der neuen hohen Zugriffszahlen Performanceprobleme und fallen aus. Überlegen Sie sich alternative Möglichkeiten, indem Sie einen Lückentext z.B. sowohl über eine App als auch über ein Arbeitsblatt zur Verfügung stellen.

Denken Sie nicht Präsenz!

  • Versuchen Sie nicht, den Präsenzunterricht 1:1 virtuell abzubilden!
    Didaktisch gesehen funktioniert Fernunterricht anders als Präsenzunterricht. Die Arbeitsaufträge müssen klarer sein, der spontane Wechsel von Sozialformen muss geplant sein. Die Unterrichtssettings bedürfen einer stärkeren Planung, vor allem aber auch einer besonderen Berücksichtigung der unterschiedlichen Voraussetzungen (der Lerner/innen und ihrer Möglichkeiten zuhause).
  • Beachten Sie die technischen Gegebenheiten!
    Nicht alle Familien haben zuverlässig funktionierende IT-Infrastrukturen zuhause (auch für mehrere Kinder), zudem sind auch Bandbreitenprobleme denkbar. Stellen Sie deshalb auch Materialien bereit, die heruntergeladen und offline bearbeitet werden können. Beispiele: einfache Übungsblätter und Lernaufgaben als Word oder PDF, (Powerpoint)Präsentationen (auch vertont), kurze Audio- und Videodateien usw.
  • Denken Sie in kleinen Portionen!
    Wir alle stöhnen gerade unter der ungewohnt langen Bildschirmarbeitszeit. Denken Sie deshalb an kleinere Portionen (kürzere Videosequenzen, abwechslungsreiche Arbeitsaufträge u.a.) und planen Sie auch Bewegung an (z.B. durch Lerntipps, wie das Aufstehen und Stretchen, das Lüften des Arbeitsraumes oder auch Wasser trinken).
  • Denken Sie an die Praxis!
    Für viele Jugendliche ist das Smartphone vielleicht die einzige Möglichkeit, in Ruhe und kontinuierlich zu arbeiten. Arbeitsblätter, die zwingend ausgedruckt werden müssen oder zu lange Videos können parallel vielleicht nicht bearbeitet werden. Probieren Sie Unterrichtsszenarien deshalb auch selbst aus, um Sie auf die Praxistauglichkeit hin zu testen.

Aktivieren Sie die Schüler/innen!

  • Denken Sie an Möglichkeiten der Interaktion innerhalb der Peer Group!
    Ein zentrales Element von Unterricht ist Interaktion, insbesondere dass sich Schülerinnen und Schüler selbst einbringen können. Einweg-Angebote sind wenig attraktiv und werden schnell langweilig. Der Primarlehrer Urs Zuberbühler aus Guttannen hat schon viel Erfahrung aufgrund von Schulschließungen infolge Lawinengefahr und Erdrutschen. Einfach ein Video ins Netz zu stellen oder einen Link auf ein Sofatutor-Video oder Ähnliches anzugeben, kann Teil einer Lösung sein. Zentral ist aber, dass die Schüler/innen selbst etwas machen können, sich untereinander vernetzen können usw. Auf seinem „alten“ Blog zur Mediennutzung in einer Berggemeinde finden sich viele erprobte, einfach umsetzbare Ideen.
  • Binden Sie Ihre Schüler/innen aktiv ein!
    Nutzen Sie die Methode „Lernen durch Lehren“ und lassen Sie Ihre Schüler/innen selbst kleine Unterrichtseinheiten gestalten.
  • Lassen Sie die Schüler/innen Inhalte erarbeiten!
    Es ist wichtig, alte Inhalte zu festigen. Gerade in der ungewohnten Situation ist es gut, auf Vertrautes zu setzen. Achten Sie aber auch darauf, dass die Schüler/innen auch neues Wissen erarbeiten können, wenn sie angeleitet werden (siehe hierzu z.B. die Cognitive Load Theory).
  • Geben Sie Strategien zum Lernen!
    Helfen Sie Ihren Schüler/innen, indem Sie ihnen Tipps geben, wie man online lernen kann. Vermitteln Sie hierfür Filterstrategien oder auch Möglichkeiten der Quellenkritik. Wie lassen sich Quellen bewerten? Wo finde ich online vertrauenswürdige Quellen.
  • Leiten Sie das Lernen an!
    Probieren Sie die Möglichkeit eines Lernpfades oder eines Webquests aus. Sie helfen den Schüler/innen dabei, eigenständig zu arbeiten, schränken aber die Quellen und Wege ein.
  • Lassen Sie projektorientiert arbeiten!
    Kleine Projekte, wie beispielsweise ein Lesetagebuch, eine Fotochallenge oder Ähnliches, haben einen abgeschlossenen Rahmen und aktivieren mehrere Fertigkeitsbereiche. Dabei können Sie auf die Lebenswelt der Schüler/innen zurückgreifen. Hier drei Beispiele aus der Praxis: Corona Reading Challenge, Corona Photo Challenge, Wir schreiben eine Primärquelle.
    Weitere Ideen finden Sie unter Projektideen.

Lassen Sie Schüler/innen digitale Arbeitsprodukte erstellen!

  • Erstellen Sie Neues!
    Mögliche Produkte sind Videologs (vLog) der Schüler/innen (Stichwort: Influencer/innen), Erklärvideos zu einem bestimmten Thema, Tagebücher und Lernjournale ergänzt mit Bildern, Blogs (z.B. mit EduBlogs). Einfache Audioaufnahmen, wie z.B. ein Interview mit den Eltern über ein bestimmtes Thema, eine erfundene oder gefundene (Kurz-)Geschichte vorlesen oder ein Audio-Logbuch aufnehmen. Lassen Sie, wenn möglich, andere Kinder an den einzelnen Arbeiten teilnehmen, z.B. durch Kommentare.
  • Nutzen Sie Vorhandenes!
    Da viele Schüler/innen zuhause über Office und damit Powerpoint verfügen, bieten sich auch vertonte PowerPoint-Präsentationen (sog. Slidecasts) an.
Dieser Text stammt von lernentrotzcorona.ch, Beat Döbeli Honegger, Werner Hartmann et al. Überarbeitung, Austrifizierung: Elke Höfler. lernentrotzcorona.ch ist ein Wiki, hier können Sie ihr Wissen einbringen und mitarbeiten.

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5 Kommentare
  • „E-learning in der Erwachsenenbildung“, ein heutzutage, insbesondere in den letzten Monaten sehr aktuelles Thema, aufgrund der besonderen Umstände durch den Covid19, der unser Leben drastisch verändert hat!
    Ich möchte in meinem Kommentar auf das Stufenmodell von Billy Salon eingehen, das mich seit seinem Bestehen immer sehr fasziniert hat, weil es meines Erachtens sehr logisch klingt und auch sehr praxisnah ist.
    Die Rolle des Lehrenden in diesem Stufenmodell ist weiterhin grundlegend, da er Kommunikation und Rahmeneinflüsse mitgestaltet, die Erfahrungen der Lernenden und seine eigenen nutzt, Theorien anwendet und praktisch umsetzt, nachdem er sie gründlich überdacht und durchdacht hat. Der Einsatz eines breiten Materialienspektrums und das Setzen von Lernzielen sind dabei sehr wichtig. Außerdem soll die Motivation der Lernenden durch Rollenspiele, Feedbackzirkel, Pro- Kontra-Diskussionen gesteigert werden. Um den Lernenden den Wert der Online- Zusammenarbeit verständlich zu machen, sollte man am Anfang auf verschiedene Themen das Augenmerk setzen, wie Verbindlichkeit und Pünktlichkeit, sowie Feedbackregeln aufstellen und die Reihenfolge der Teilnehmer festlegen, damit sie geregelt das Wort ergreifen. Diese Phase der Online- Sozialisierung ist sehr wichtig, da sie die Basis für die spätere sogenannte Online- Identität der Lernenden bildet. Erst dann kann mit dem eigentlichen Informationsaustausch begonnen werden, wobei sich die Lerner angeleitet vom Lehrenden mit Lerninhalten und Themen auseinandersetzen sollen und darüberhinaus mit den anderen Lernenden sich über die Kursinhalte austauschen sollten, um ein besseres Verständnis für das jeweilig behandelte Thema zu entwickeln.Jetzt sollte der Lehrende geeignete Lernmaterialien zur Verfügung stellen, Weblinks, Foren, Wikis und andere asynchrone Kommunikationsmittel, strukturierte Recherche- Übungen anbieten, um den Lernenden den Einstieg in das gemeinsame Online- Lernen zu erleichtern. Durch die Kombination verschiedener Lerntools können die Lernenden nach ihrer individuellen Zeiteinteilung und mit ihrem persönlichem Zeitaufwand die Lerninhalte bearbeiten, aufarbeiten und assimilieren. Um die Lerner zu unterstützen, damit sie sich in diesem “ Lerndschungel“ mit zig Informationen auskennen, müssen die Lehrenden klare Arbeitsaufträge und Termine geben und auf eine bestimmte Fristeinhaltung pochen. Schließlich kommen auch mehrere Werkzeuge zum Tragen, die das kollaborative und kooperative „miteinander Lernen“ fördern, wie “ Mind-Mapping Tools, Etherpad und auch mögliche eigenständige Gruppenarbeitstreffen, beispielsweise in Adobe Connect. Ziel sollte zusätzlich sein, dass die Lernenden selbstständig miteinander interagieren, sich Tipps und Lernimpulse geben und auch ihren eigenen Lernprozess überdenken. Letzteres ist im Sinne eines nachhaltigen Online-Lernens unumgänglich, damit geeignete individuelle zukünftige Lernstrategien entwickelt und systematisch ausgearbeitet werden.

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